Traditionelle Harndiagnostik

In Kombination mit einem ausführlichen Anamnesegespräch ist die traditionelle Harndiagnostik eine der wichtigsten Methoden aus der Naturheilkunde. Sie stellt eine Funktionsdiagnostik unseres Organismus dar und erweitert in Kombination mit der klassischen Urinuntersuchung die Aussagekraft.

Die Niere und ihr Ausscheidungsprodukt, der Urin, haben in unserem Körper einen besonderen Stellenwert. Alle wesentlichen zentralen Organe sind mit den Nieren in permanenter Wechselwirkung.

Die Geschichte der Harnschau reicht sehr weit in die Vergangenheit zurück. Schon im alten Ägypten circa 200 n.Chr. wurde sie angewandt. Über die Antike, das Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert wurde sie erweitert und als wichtiges Diagnostikmittel der „kranken Körpersäfte“ verstanden. Dies wurde dann im 18. Jahrhundert, als man die ersten Leichen sezierte, in Bezug zu gestörten Organsystemen gesetzt.

Unterscheidung von krankem und gesundem Urin
Auch heute noch macht man sich die Erfahrung der alten „Harnschauer“ zunutze. Man beurteilt Farbe, Geruch und Trübung des Urins in kaltem als auch, nach einer sogenannten „Kochprobe“, im erhitzten Zustand. Die moderne Urin-Funktionsdiagnostik behilft sich zusätzlicher Reagenzien wie z.B. Natronlauge und Schwefelsäure, um auch chemische Reaktionen miteinzubeziehen und somit eine gute Aussage über die Funktion der Organsysteme treffen zu können. Somit erhält man einen groben Überblick über Herz-Kreislauf-System, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere, Galle und Zustand der Darmschleimhaut.

Auch zur Kontrolle von Therapieverläufen eignet sich die Harndiagnostik hervorragend. In der Regel wird der komplette erste Morgenurin verwendet, da dieser die höchste Konzentration aufweist.

Darmmikrobiom

Anfangs wird der Darm von den ersten bedeutenden Mikroorganismen über die Mutter besiedelt. Daher ist eine qualitativ hochwertige Artenvielfalt der Mutter entscheidend.