Lungenfunktions-messung in unserer Praxis
Die Lungenfunktionsdiagnostik ist ein wichtiges Instrument zur Erkennung und zur Kontrolle von Lungenerkrankungen. Die einfachste Form der Diagnostik ist die sogenannte Peak-Flow-Messung, welche auch zuhause mit einem einfachen Gerät durchgeführt werden kann.
Diese Messung erfasst mit der Bestimmung des Luftstroms aus den großen Atemwegen zu Beginn der Ausatmung zwar nur einen kleinen Teil der Lungenfunktion, bei regelmäßiger Durchführung und Dokumentation spiegelt sie aber die Atemsituation im echten Leben wider.
In unserer Praxis bieten wir die Durchführung einer Spirometrie an. Im Rahmen der Messung werden das Atemvolumen und damit die Größe der Lungen, die Luftmengen, welche in einer Sekunde maximal ausgeatmet werden können, sowie die Flussgeschwindigkeiten während der Ein- und Ausatemphase gemessen.
Ob das Ergebnis einer Lungenfunktionsuntersuchung verwertbar ist, hängt aufgrund der durchgeführten Atemmanöver stark von einer guten Mitarbeit des Patienten ab. Wir versuchen daher, vor allem kleine Kinder mit einer spielerischen Einweisung und Durchführung zum Mitmachen zu motivieren.
Je nach Fragestellung kann die Ruhe-Spirometrie durch einen Bronchialerweiterungstest (sogenannter Bronchospasmolysetest) ergänzt werden. Hierbei wird nach Inhalation einer bronchienerweiternden Substanz die Spirometrie wiederholt. So kann festgestellt werden, ob eine reversible Verengung der Bronchien, was beispielsweise beim Asthma bronchiale der Fall ist, besteht und welche die optimalen Werte der Lungenfunktion sind.
Ist aufgrund des Ergebnisses eine weiterführende Lungendiagnostik notwendig, muss diese an einer Spezialambulanz einer Kinderabteilung erfolgen. Dort besteht unter anderem die Möglichkeit von Provokationstests, wobei die Lungenfunktion vor und nach einer Belastungsprobe (in der Regel als Laufbelastung, seltener medikamentöse Provokation) gemessen wird. Außerdem können spezialisierte Verfahren wie zum Beispiel eine komplexe Lungenfunktionsdiagnostik (Bodyplethysmografie) erfolgen.
Durchführung der Spirometrie
Zuerst wird eine Nasenklemme vorsichtig aufgesetzt, welche die Atmung durch die Nase verhindern soll. Das Mundstück wird zwischen die Zähne genommen und mit den Lippen fest und luftdicht umschlossen, um das Entweichen von Luft zu verhindern und das gesamte Lungenvolumen genau messen zu können. Anschließend wird über das Mundstück ein- und ausgeatmet. Nun folgen verschiedene Atemmanöver, unter anderem eine langsame und maximal tiefe Einatmung und die kräftige, forcierte Ausatmung. Hier muss maximal fest ausgeatmet werden, um den Atemspitzenstoß messen zu können, sowie möglichst lange – bis „nichts mehr geht“.
Durch die verschiedenen Manöver werden unter anderem das maximale Lungenvolumen (die Vitalkapazität) und verschiedene Flussgeschwindigkeiten während der Ausatmung bestimmt. Ob der Patient gut mitgearbeitet hat, kann bereits während der Untersuchung am Bildschirm und später anhand der Fluss-Volumen-Kurve am Ausdruck erkannt werden. Es sollten insgesamt drei gute Messungen durchgeführt werden.